> Nā Kūkākūkā > Nā nīnau a me nā pane e pili ana i nā kumu German > Bipolar Störungen – Eine Erkrankung mit zwei Gesichtern
-
Bipolar Störungen – Eine Erkrankung mit zwei Gesichtern
ʻO Eine Informationsschrift der Deutschen Gesellschaft no Bipolare Störungen eV
für Patienten und Angehörige
ʻO Bipolare Störungen (auch als manisch-depressive Erkrankungen bekannt) gehören zu den häufgsten
psychiatrischen Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland. ʻO Schätzungsweise 1,5 bis 5 Prozent
unserer Bevölkerung sind von diesem Leiden betrofen. ʻO Jedoch werden nur etwa zehn bis funfzehn Prozent
der Betrofenen einer entsprechenden Behandlung zugefuhrt. Dabei bringt die Erkrankung einen immensen
Leidensdruck sowohl fur make Patienten als auch fur die nächsten Angehörigen mit sich.
ʻO sind Bipolare Störungen?
ʻO Jeder Mensch pāpale bei sich selbst bestimmt schon Stimmungsschwankungen festivalestellt. ʻO Wir ärgern uns,
wenn wir zu unrecht gerugt werden oder freuen uns uber ein Lob. ʻO Diese Stimmungsveränderungen sind
ganz normalize Reaktionen auf entsprechende Lebenssituationen und ein wesentlicher Bestandteil unseres
ʻO Täglichen Lebens. Im Gegensatz dazu kommt es bei Menschen, make an Bipolaren Störungen leiden, zu völlig
ubersteigerten Stimmungsschwankungen.
Is oh oh oh oh oh oh oh oh oh oh oh oh
Bestweten Lebenssituation wie zB dem Verlust eines nahestehenden Menschen auch dann weiter
ʻo bestehen, wenn make auslösende Kahi eigentlich keine Belastung mehr darstellt. Make Stimmungsschwankungen
entwickeln also eine Eigendynamik, die nicht mehr mit äußeren Umständen erklärbar ist.
ʻO Myth Bipolaren Störungen bezeichnet man eine Gruppe krankhafer Stimmungsschwankungen bzw.
-veränderungen, make sich zwischen himmelhoch jauchzend (manisch) und zu Tode betrubt (depressive)
bewegen und durchaus sehr verschiedene und Individuelle Ausprägungen sowie Verläufe haben können. ʻO ka wahine
Handelt sich um keine klar umschriebene Erkrankung wie man es etwa vom Bluthochdruck oder Diabetes
mellitus kennt, sondern um eine in Episoden oder Phasen verlaufende psychische Erkrankung, die das ganze
Spectrum der menschlichen Stimmungszustände widerspiegeln kann.
Manie und Depression bezeichnen dabei die Tendenz der Stimmungsveränderungen. Nicht selten können
aber auch Krankheitszeichen der Manie und der Depression gleichzeitig vorliegen, zB starke Unruhe bei
gleichzeitiger gedruckter Stimmung. Hier spricht man von “Mischzuständen”.
Bipolare Störungen sind "richtige Krankheiten", die nicht nur unsere Stimmung betrefen, sondern auch
Auswirkungen auf unser Denken, unsere Gefuhle, unseren Körper und unsere Fähigkeit zur Lebensbewältigung
haben Patienten, make an einer Bipolaren Störung leiden, sind genauso crank wie Menschen mit
einem Herzleiden. Make Erkrankung ist weder ihre eigene Schuld, noch haben die Betrofenen eine schwache
Persönlichkeit. Bipolar Störungen sind behandelbare Erkrankungen, die jeden von uns betrefen können.
He aha ka Bipolare Störungen?
I kēia hihia, ʻo Bipolaren Störungen um kein einheitliches Krankheitsbild handelt, kann die Erkrankung
durchaus individuell sehr verschieden verlaufen. ʻO Grundsätzlich gilt, dass sie ma Phasen oder, make make
Fachleute sagen, i ka manischen oder depressiven Episoden verläuf.
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
1
Die Dauer der Krankheitsepisoden kann zwischen einigen Tagen, mehreren Monaten und einigen Jahren
variieren Im Durchschnit dauert eine Krankheitsepisode bei untehandelten Patienten zwischen vier und
zwolf Monaten. Dabei können manische und depressive Episoden einzeln aufreten oder auch ineinander
ubergehen Ein Teil der Patienten bekommt mehr manische, andere mehr depressive Episoden. auch ein
ʻO Wechseln von manischer zu depressiver Episode ma loko o ka ʻaoʻao ʻo Krankheitsepisode ist möglich.
Mai Zwischen einzelnen Krankheitsepisoden können Intervalle von mehreren Monaten oder Jahren liegen,
i kapa ʻia ʻo Patient völlig beschwerdefrei ist bzw. uber eine stabile Stimmungslage verfugt. I diesen Zeiten
mai iā lākou ʻo Patienten meist voll leistungsfähig und in der Lage, mai Anforderungen des täglichen Lebens zu
ʻO Genugen. Im Durchschnit sind Patienten mit Bipolaren Störungen zwischen mai einzelnen Krankheitsepisoden
zwei bis drei Jahre beschwerdefrei.
Daruber hinaus gibt es auch eine individuell unterschiedliche Anzahl an Krankheitsepisoden. manche
Patienten haben im Laufe Ihres Lebens nur ein oder zwei Episoden, während andere deutlich häufger
wanaʻao ʻO Durchschnitlich erleiden Menschen mit Bipolaren Störungen etwa vier Krankheitsepisoden
insidehalb der ersten zehn Erkrankungsjahre.
Entsprechend der Art der Krankheitsepisoden und der Ausprägung werden die Bipolaren Störungen nach
folgendem Schema unterteilt:
ʻO Bipolar-I-Störung
Von einer Bipolar-I-Störung spricht man, wenn die Betrofenen mindestens eine uber 14 Tage andauernde
sweetche Episode und manaʻalo eine depressive Episode haten.
Bipolar-II-Störung
Von einer Bipolar-II-Störung spricht man, wenn die Betrofenen mindestens eine uber 14 Tage andauernde
Depressive Episode und mindestens eine hypomane Episode (leichtere Form der Manie)
maikaʻi ʻole
ʻO Zyklothyme Störung
Von einer Zyklothymen Störung spricht man, wenn die Betrofenen uber einen Zeitraum von
noonoo zwei Jahren ständig leichte manische und depressive Stimmungsschwankungen haben,
Wobei die einzelnen Episoden nicht alle Kriterien einer Manie oder Depression erfullen.
Obwohl die aufgefuhrte Einteilung auf den ersten Blick verwirrend erscheinen mag, so hat sie durchaus
ʻO ka hulu hānai Bedeutung e make ana iā Behandlungsstrategie und die Wahl der entsprechenden Medikamente. ʻO Während
Patienten mit Bipolar-I- und -II-Störungen eigentlich immer medikamentös behandelt werden mussen,
Hängt es bei Patienten mit einer Zyklothymen Störung vom persönlichen Leidensdruck ab, ob eine
entsprechende Therapie eingeleitet werden muss.
Welche Symptome gibt es bei Bipolaren Störungen?
Bei einer Bipolaren Störung schwankt die Stimmung des Erkrankten zwischen den Phasen der
Hochstimmung und der Niedergeschlagenheit. Dazwischen können immer wieder Phasen einer ausgeglichenen
Lūlū Stimmung. Im klassischen Verlauf wechseln die Betrofenen während Ihrer Erkrankung
immer wieder zwischen folgenden Zuständen: Der Manie, Hypomanie, Paʻi kaumaha und einer als besuters
einschränkend empfundenen Mischform zwischen Manie und Kaumaha.
Manische Episode (Manie)
Eine manische Episode oder Manie ist gekennzeichnet durch ein intensives Hochgefuhl, eine ubersteigerte
und häufg undegrundete gute Laune sowie erhöhte persönliche Leistungsfähigkeit. Make Betrofenen
empfnden sich selbst als außergewöhnlich leistungsstark, kreativ und schöpferisch. Daruber hinaus haben
sie nur ein sehr geringes Schlaf- und Erholungsbedurfnis. ʻO Schlaf als Zeitverschwendung mai ka Maniker empf
und Unterbrechung ihres (o ziellosen) Tatendrangs. Diese Stimmungslage kann allerdings schnell in einen
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
2
Zustand der Euphorie ubergehen, make unter anderem durch eine mangelnde Einschätzung der Realität
gekennzeichnet ist. Dabei kann es auch vorkommen, dass die Betrofenen Stimmen hören (akustische
Halluzinationen) oder Dinge sehen (optische Halluzinationen), make no ka mea maoli. ʻO Man spricht dann von
einer psychotischen Manie.
Menschen, die sich gerade im Zustand der Manie befnden, leugnen hartnäckig, dass sie in irgendeiner Art
No Weise Probleme häten und reagieren o mustizt, wenn sie von anderen auf ofensichtliche
ʻO Schwierigkeiten hingewiesen werden.
Aus diesem Grund ist es auch beinahe unmöglich die Patienten davon zu uberzeugen, dass sie crank sind.
Deshalb mussen die Betrofenen in der acuten Krankheitsphase häufg gegen ihren Willen in der geschlossenen
Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses behandelt werden. ʻO Eine manische Episode entwickelt
ʻaʻole hiki iā ʻoe ke loaʻa ka ʻoluʻolu.
Die Betrofenen selbst empfnden den manischen Zustand of als besphones angenehm, vor allem dann,
wenn sich die manische Episode kuhikuhi i kahi eine Phase der Depression anschließt. Make ʻo Viele beschreiben
Zustand sogar als eine begluckende Befreiung.
Nachfolgend sind die wichtigsten Hōʻailona einer Manie nochmals aufgefuhrt:
• Hochgefuhl Intensives. ʻO Gesteigerte Leistungsfähigkeit und Kreativität.
• Deutlich vermindertes Schlafbedurfnis.
• Schnelles Umschlagen der Hochstimmung ma Gereiztheit, a me nā mea a pau me nā mea maʻi maʻi Widerspruch
aʻo.
• Distanzlosigkeit und Rededrang im Umgang mit anderen Menschen.
• Gedankensprunge, die Betrofenen springen im Gespräch von einem Thema zum Anderen. Außenstehende
Können dem Inhalt des Gespräches nicht mehr folgen.
• Sprunghafigkeit im Handeln: Es werden viele Dinge begonnen, aber nicht zu Ende gefuhrt. Es ist hulu
Maniker praktisch unmöglich auch nur kurze Zeit no zu sitzen und nichts zu tun.
• Eine Enthemmung ma ka ʻōlelo Pelekane Bereichen, angefangen von sexuellen Handlungen bis hin zum
exzessivem Kaufrausch, wobei dabei die fnanziellen Möglichkeiten vollig uberschriten werden.
ʻO Gerade diese Enthemmungen stehen o im krassen Widerspruch zu den eigentlichen moralischen
Grundsätzen der Betrofenen und fuhren nach dem Abklingen der Manie zu Scham und Schuldgefuhlen.
Hōʻikeʻike Hypomanische (Hypomanie)
ʻO Eine Hypomanie ist eine deutlich abgeschwächte Form der Manie. Die Symptomatic ist zwar ähnlich, aber
wesentlich schwächer ausgeprägt. ʻO Meist genugt i ka diesem Fall eine ambulante Therapie. Make ʻo Häufg können
Hōʻailona einer Hypomanie mit einer Dosisanpassung der bereits verordneten Medikamente verbessert
werden Im Gegensatz zur Manie sind die Betrofenen noch in der Lage, ihre persönliche Situation zu erfassen.
Während einer Hypomanie fuhlt sich der Betrofene wesentlich besser als ublich, er hawaiian uber
Eine gesteigerte Kreativität und Lebensfreude. Nun könnte man naturlich sagen, man solle dem Patienten
sein Quäntchen Gluck lassen. Dem stehen aber zwei große Gefahren gegenuber, die eine Therapie doch
unerlässlich machen:
• Bei einer hypomanischen Episode weiß man nie, wie sie endet. Hāʻawi maikaʻi wau iā Hand s es nur
um einen “kleinen Ausrutscher” und die Stimmungslage des Patienten stabilisiert sich nach kurzer
ʻO Zeit wieder von selbst. Im ungunstigsten Fall ist die hypomanische Episode nur das Vorspiel fur eine
hoʻomaka hoʻomaka ka manaʻo aloha Krankheitsphase und dann gilt es möglichst schnell
einzuschreiten
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
3
• Mit jeder neu aufretenden Krankheitsepisode verschlechtert sich der Gesamtverlauf der Erkrankung.
Die Abstände zwischen einzelnen Episoden werden immer kurzer. ʻO Daher ist es notwendig,
jede neu beginnende Episode möglichst schon am Anfang abzufangen und die Stimmungslage
Des Patienten so schnell wie möglich zu stabilisieren.
Paʻi Paʻi (Depression)
ʻO Obwohl make meisten Menschen den Begrif Depression mit Traurigkeit gleichsetzen, ist eine Depression
mehr als nur ein Gemutszustand. ʻO Eine Depression ist eine Krankheit, make sowohl unser psychisches Gleichgewicht
als auch unser Denken, unser Handeln und unseren Körper betrift. ʻO Im Rahmen einer Depression ist
e make i ka beschriebene Traurigkeit oder Niedergestimmtheit nur ein Symptom.
Charakteristisch fur depressive Menschen ist nicht, dass sie traurig sind, sondern dass ihre Gefuhlswelt
erloschen ist. Auf der einen Seite sind sie nicht in der Lage, sich zu freuen. Andererseits können sie aber bei
einer traurigen Lebenssituation, wie dem Verlust eines Angehörigen auch nicht weinen. Kaumaha
Menschen warken of nicht nur wie versteinert, sie sind es auch, jedenfalls was ihr Gefuhlserleben betrift.
Im Rahmen einer BipolarenStörung leiden die Betrofenen während einer depressive Episode gewöhnlich
Unter gedruckter Stimmung, Interessensverlust, Freud- und Ausdruckslosigkeit. Ihr Antrieb, etwas zu tun
oder zu unternehmen, ist deutlich reduziert. Konzentration und Aufmerks *** eit sind ebenso wie
ʻO Selbstwertgefuhl und Selbstvertrauen stark vermindert.
Während einer depressiven Episode ändert sich die gedruckte Stimmung von Tag zu Tag wenig. Make Patienten
reagieren kaum auf sich verändernde Lebenssituationen. ʻO Freude und Trauer werden ohne Emotionen
ʻalalā.
Im Folgenden sind nochmals make wichtigsten Symptome einer Kaumaha aufgefuhrt:
• Ein gesteigertes Gefuhl der Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Interesselosigkeit an Dingen, make dem Erkrankten
normalerweise Freude machen wurden.
ʻO Verlust sexuellen Interesses.
• Neigung zum ständigen Grubeln und pessimistische Zukunfsperspektiven.
• Durchschlafstörungen, fruh morgendliches Erwachen a i ʻole gesteigertes Schlafbedurfnis.
• Appetitverlust a i ʻole gesteigerte Nahrungsaufnahme.
• Konzentrations- und Aufmerks *** eitsstörungen.
• Die Unfähigkeit, Entscheidungen zu trefen.
• Gefuhle der Wertlosigkeit, Schuldgefuhle, mangelndes Selbstbewusstsein.
• Suizidgedanken.
• Verschiedene havaperliche Missempfndungen, wie Enge im Brustbereich, Durchfall oder
verstopfung
ʻO Gemischte Episode (Mischzustand)
Während der gemischten Episode können manische und depressive Phasen entweder im kurzen Wechsel
oder sogar gleichzeitig aufreten. Make Betrofenen sind in gleichem Maße erregt oder getrieben, fuhlen sich
mutlos und deprimiert. ʻO Gerade wegen der Kombination von gesteigerter Aktivität und ʻO ke kaumaha kaumaha e noho nei
dieser Form das Selbstötungsrisko besitors hoch.
He aha kāu e ʻike ai iā Bipolare Störung diagnostiziert?
Obwohl Bipolare Störungen “richtige” und vor allem auch ernst zu nehmende Erkrankungen sind, gibt es
zurzeit keinerlei Möglichkeiten, make Diagnose mithilfe von Laboruntersuchungen oder anderen Untersuchungsmethoden
zu stellen. Make Diagnose kann nur im Rahmen einer intensiven Befragung des
Erkrankten, manchmal auch der nächsten Angehörigen, eruiert werden.
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
4
ʻO Wesentlicher Bestandteil der Diagnosefndung ist ein genauer Bericht der Lebensgeschichte und der
ʻO ka pilikia ʻo Erkrankten. Der behandelnde Arzt wird in diesen Gesprächen versuchen, huluhulu maikaʻi loa
ʻO Bipolare Störungen charakteristische Symptome zu fnden. E make endgultige Diagnose wird i ka den allermeisten
Fällen allerdings nicht beim ersten Arztbesuch gestellt werden können, da Patienten mit Bipolaren
ʻO Störungen teilweise sehr vielfältige Probleme und Symptome aufweisen können. ʻO wau e hāʻule
Können vom Aufreten der ersten Symptome, beispielsweise einer depressiven Phase, bis zur korrekten
Hōʻailona bis zu 15 Jahre vergehen.
Dieser Umstand ist vor allem auf zwei Grunde zuruckzufuhren: Viele potenzielle Patienten sind schlecht
Oder gar nicht informiert. Kaumaha Menschen beispielsweise halten ihre uber längere Zeit anhaltende
Laune oder trösten sich damit, dass sie zurzeit eine schlechte Stimmungsveränderungen häufg
Phase haben. Andererseits empfnden manische Menschen ihre “gute Laune” und gesteigerte Leistungsfähigkeit
nicht als Krankheit. Warum auch? Sie fuhlen sich schließlich teilweise ausgesprochen gut.
Der zweite Grund ist, dass viele Menschen immer noch eine große Scheu empfnden, mit ihren psychischen
Hoʻolahalaha nā poʻe kāne iā Arzt zu gehen. Wird der Leidensdruck dennoch so groß, dass sie einen Arzt aufsuchen,
wenden sie sich zunächst an ihren Hausarzt. ʻO Dieser ist jedoch meist kein Nervenarzt a i ʻole Psychiater. ʻO Bei
etwa 60% der Patienten wird die Erkrankung nicht erkannt oder fehldiagnostiziert. Leider wird make waiwai waiwai
Hōʻailona meist erst nach mehreren Krankheitsphasen gestellt.
Warum ist es so wichtig, Patienten mit Bipolaren Störungen zu Erkennen und sie zu therapieren?
ʻO Bis zur exakten Diagnosestellung waren make meisten Patienten ma Deutschland im Durchschnit insidehalb von
Acht Jahren bei drei bis funf verschiedenen Ärzten und haben bereits mehrere Therapieversuche hinter sich.
ʻO ka make ʻana o Prognose der Erkrankung wesentlich davon abhängig, wie schnell die Diagnose gestellt wird
und zu welchem Zeitraum eine entsprechende Therapie eingeleitet wird. ʻO Grundsätzlich gilt, je weniger
Krankheitsphasen bis zur Einleitung einer Therapie vorliegen, desto besser sprechen die Patienten auf die
ʻO ka manawa Behandlung.
Durch eine schnelle Therapieeinleitung können make folgenden psychischen und sozialen Me ka hāʻawi ʻole i nā pilikia
makemake:
Vermeidung von Suizidversuchen (Selbsttötung)
Gerade während der Entstehungsphase der Erkrankung ist das Risko fur einen Suizid am größten.
ʻO Patienten mit Bipolaren Störung gelten deshalb in der Psychiatrie als diejenigen mit dem höchsten
selbstötungsrisko
Vermeidung von Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch
ʻO Bei ungefähr der Hälfe aller Erkrankten fnden sich in der Krankengeschichte mai Hinweise auf
Missbrauch von Alkohol, Drogen oder Medikamenten. ʻO Häufg werden make unterschiedlichen
Substanzen zur “Selbstherapie” eingesetzt. Viele Patienten versuchen dadurch ihren Leidensdruck
ʻO kēia ka reduzieren a me ka geraten dabei unweigerlich in die Abhängigkeit.
Vermeidung von Beziehungskonflikten und Erhaltung der Arbeitskraft
ʻO Je Schneller ka mea make Betrofenen behandelt werden, desto höher ist die Chance, dass eine bestehende
ʻAʻole makemake ʻo Partnerschaf unter dem Druck der Erkrankung zerrutet wird und die Arbeitskraf des
Pākuʻi ʻo Erhalten.
Vermeidung von falschen Behandlungsmethoden
ʻO Werden Bipolare Störungen nicht als solche erkannt, ʻoi aku ka make ʻo Gefahr, dass die Symptome der
Betrofenen mit ungeeigneten Medikamenten behandelt werden. ʻO wauʻo schlimmsten Fall kann es
dadurch zu einer Verschlechterung der Erkrankung oder zur Ausa
ʻO Krankheitsepisode kommen.
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
5
Zu welchem Zeitpunkt kann eine Bipolare Störung auftreten?
ʻO Gewöhnlich treten make ersten Symptome einer Bipolaren Störung zwischen dem zwanzigsten und
dreißigsten Lebensjahr auf. Ma seltenen Fällen können die ersten Krankheitsepisoden auch schon bei
ʻO Jugendlichen vorkommen. Bei Menschen, make nach dem funfzigsten Lebensjahr an einer Manie erkranken,
Ist eine Bipolare Störung relativ unwahrscheinlich. In diesen Fallen ist die zugrunde liegende Ursache meist
eine neurologische Erkrankung or ain Alkohol- oder Drogenmissbrauch. Make ʻo Erkrankung betrift Mānner
und Frauen zu gleichen Teilen, wobei die Erkrankung bei Männern eher mit manischen Episoden und bei
Frauen eher mit depressiven Episoden hoʻomaka. ʻO Insgesamt sind ma der Bundesrepublik Deutschland zwischen
1,5 – 3% der Bevölkerung von Bipolaren Störungen betrofen, das entspricht etwa zwei Millionen Menschen.
ʻO Damit leiden ma Deutschland mehr Menschen an Bipolaren Störungen als kahi Diabetes mellitus.
Wie können Bipolare Störungen entstehen?
ʻO Die Entstehung Bipolarer Störungen ist im Sinne einer anlagebedingten Verletzlichkeit des Nervensystems
zu verstehen, die von vielen weiteren äußeren Factoren beeinfusst wird. Ob ein Lebensereignis eine
ʻO Bipolare Störung auslöst, ʻo ia kekahi von der individuellen Disposition ab.
Folgende Factoren werden als ursächlich angesehen:
• Genetische Factoren
Ma Zwillings-, Familien-, und Adoptionsstudien konnte gezeigt werden, dass bei Verwandten ersten
Grades von Patienten mit Bipolaren Störungen eine Häufung solcher Erkrankungen aufrit. No laila zeigt
sich beispielsweise, dass, wenn ein Elternteil erkrankt ist, bei ihrem kind
von 10 – 20% besteht, an derselben Störung zu erkranken. Sind beide Elternteile betrofen, liegt das
Erkrankungsrisiko sogar bei 50 – 60%. Leidet ein eineiiger Zwilling an einer Bipolaren Störung, so ist
sein Zwilling mit einer 65-prozentigen Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkrankt.
• Biologische Factoren
ʻO Bei Patienten mit Bipolaren Störungen sind Veränderungen im Neurotransmiterhaushalt
ʻōlelo hoʻohiwahiwa. Unter Neurotransmitern versteht man chemische Botenstofe, make an der
Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt sind. No laila, ua hele ʻo Depressiven ein Mangel an den
ʻO Neurotransmitter Noradrenaline a me Serotonin. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass nicht
einzelne Veränderungen der Neurotransmitter, sondern eine Störung des Gleichgewichts
verschiedener lēkio leo ursächlich ist. Außerdem ist bei Depressiven die Empfndlichkeit und
Dichte der Rezeptoren, auf die die Neurotransmiter einwerken, verändert. Neurotransmitter
Hiki iā ʻoe ke nānā i ka Entstehung Manie eine Rolle zu spielen. Bei dieser Störung liegt eine
erhöhte Konzentration der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin vor.
He aha kāu e ʻike ai iā Bipolare Störungen?
ʻO Mitlerweile stehen der modernen Medizin verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung von Patienten kaʻao
ʻO Bipolaren Störungen zur Verfugung. Bevor jedoch auf die einzelnen Behandlungsmethoden eingegangen
Wird, ist es wichtig fur die Betrofenen und ihre Angehörigen zu wissen, was durch die Therapie erreicht
haʻalele ʻo werden!
Make Behandlung der Bipolaren Störungen verfolgt im wesentlichen drei Ziele:
Make Akutbehandlung
ʻO Ziel der Akutbehandlung ist es, mai Patienten aus seiner momentanen manischen, hypomanischen,
depressiven oder gemischten Krankheitsepisode “herauszuholen”, den akuten Leidensdruck zu
reduzieren und die Krankheitseinsicht des Patienten wiederherzustellen. I ka dieser Phase der
ʻO Behandlung kommen abhängig von der Schwere und den Symptomen der Krankheitsepisode
verschiedene Medikamente (Simmungsstabilisierer und Intervensionalmedikamente), Wach- und
ʻO Elektrokrampfherapie hoʻonui iā Einsatz.
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
6
• Erhaltungstherapie
Ist eine deutliche Besserung der Krankheitssymptome eingetreten, schließt sich die
Erhaltungstherapie an. Ihr Ziel ist es, die noch etwas “wacklige” Situation des Patienten weiter zu
ʻO Ruckfall zu verhindern mai stabilisieren und einen pou. I ka dieser Phase wird versucht, make optimale
medikamentöse Therapie huluhulu den Patienten zu fnden. Gleichzeitig kann bereits mit einer
Unterstutzenden Psychotherapie begonnen werden.
ʻO Rückfallvorbeugung (Prophylaxe)
Hat sich die Stimmungslage des Patienten wieder “normalisiert”, gilt es langfristig weitere Krankheitsepisoden
I kēia hihia, e ʻoi aku ka hoʻomanawanui o ka Maʻi ma mua o ka wā ma mua.
wieder einzugliedern. ʻO ka medikamentöse Therapie wird auf das zur Erhaltung der ausgeglichenen
ʻO Stimmung notwendige Maß reduziert. Gleichzeitig soll der ʻO ka mea hoʻomanawanui durch verschiedene
psychotherapeutische Maßnahmen lernen, mit seiner Krankheit umzugehen und eine beginnende
ʻO Krankheitsepisode zu Erkennen.
Wie lange dauert die Behandlung einer Bipolaren Störung?
Sowohl Patienten und Angehörige mussen sich daruber im Klaren sein, dass eine Bipolare Störung im
Regelfall das ganze Leben lang behandelt werden muss. Die Intensität der Behandlung kann dabei zwar
uninschiedlich sein, aber ohne Malie wird eine dauerhafe Stabilisierung der Stimmung nicht
möglich sein. ʻO Viele Patienten und Angehörige werden sich jetzt fragen, warum das so ist. ʻO Wie im Abschnit
“Wie können Bipolare Störungen entstehen?” bereits erklärt, leiden Patienten mit Bipolaren Störungen an
einer anagebedingten (genetischen) Anfälligkeit fur diese Erkrankung und es gibt zurzeit noch keine
Möglichkeit, diese genetische Anfälligkeit zu korrigieren. Die modernen Therapiemethoden können “nur” zu
Einer dauerhafen Unterdruckung dieser Anlage beitragen.
Welche Behandlungsmethoden werden bei Bipolaren Störungen eingesetzt?
ʻO Grundsätzlich werden ma der Behandlung Bipolarer Störungen verschiedene Behandlungsmethoden
eingesetzt. ʻO Neben der medikamentösen Therapie, make make meisten Patienten den Rest ihres Lebens
begleitet, kommen auch Verfahren der Psychotherapie sowie Wach- und Elektrokrampfherapie hoʻokokoke
Einsatz. Welche Therapiemethoden eingesetzt werden, ʻo ia hoʻi ka pua nani o von Schwere der Erkrankung als
auch vom Verlauf ab.
ʻO Medikamentose Therapie
Zur medikamentösen Hoʻokipa e like me Bipolaren Störung werden heute zwei verschiedene
ʻO Medikamentengruppen eingesetzt: Stimmungsstabilisierer und Interventionsmedikamente. ʻO Wichtig zu
wissen ist, dass diese Medikamente etwa ein bis drei Wochen benötigen, bis sie ihre volle Wirks *** eit
hoʻohanohano Patienten und Angehörige sollten sich also nicht entmutigen lassen, wenn sich trotz regelmäßiger
Medikamenteneinnahme in ersten Tagen noch keine sichtbare Wirkung einstellt.
• Stimmungsstabilisierer
Imm wer wer wer wer werdendendendendenden sow sow sow sow sow sow sow sow sow in der der der der der
verwendet ʻO Sie begleiten mai Patienten sein ganze Leben lang. Wie ihr inoa schon
sagt, dienen sie vor allem dazu, die Stimmungslage des Patienten acute wie auch langfristig zu
kūpaʻa Je nachdem, ob der Betrefende gerade eine manische oder depressive Krankheitsepisode
durchmacht, kommen verschiedene Substanzen zum Einsatz. ʻO Als Stimmungsstabilierer
werden heute Lithium und die drei Antiepileptika Carbamazepine, Valproat und Lamotrigine sowie die
atypischen Neuroleptika Quetiapin lāua ʻo Olanzapin eingesetzt.
• Hoʻoponoponomedikamente
Nā Intervensionalmedikamente kommen immer dann zum Einsatz, wenn während der Akutbehandlung
einer Depression or Manie die alleinige Gabe von Stimmungsstabilisierern nicht ausreichend ist.
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
7
Ua loaʻa iā Wesentlichen werden vier verschiedene Substanzklassen eingesetzt: Neuroleptika, Antidepressiva
sowie Hypnotika und Sedativa.
ʻO Nicht-medicamentöse Therapieformen
Neben der medikamentösen Therapie werden noch eine Reihe nicht-medicamentöser Behandlungsmethoden
eingesetzt, make entweder eine unterstutzende Funktion haben oder sich durch eine schnellere
ʻO Wirks *** eit auszeichnen.
Psychotherapie
Make im Rahmen der Bipolaren Störungen eingesetzten psychotherapeutischen Verfahren sollen dem
ʻO nā mea maʻi helfen mit seiner Erkrankung umzugehen, sie zu akzeptieren und ihm helfen, bestimmte
Individuelle Auslöser einer Krankheitsepisode zu verhindern. ʻO Die Psychotherapie setzt sich kekahi kaʻu
dem "Hier und Jetzt" auseinander und nicht mit dem "Warum".
ʻO Wachtherapie
Wie bereits erwähnt, können verschiedene Körperhormone bei sensiblen Menschen eine
Kaumaha auslösen bzw. hikiwawe Es hat sich gezeigt, dass gerade diese Hormone ma der zweiten
Hälfe der Nacht, wenn die Betrofenen schlafen, ausgeschutet werden. ʻO Die Grundidee der Wachtherapie
Ist es, diese gefährliche Phase der Nacht zu uberbrucken und die Patienten am Schlafen zu
alo Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kahalewai in der Behandlung von
ʻO Depressionen sehr wirkungsvoll ist. Leider hat sie nur eine unzureichende ruckfallvorbeugende
ʻO Wirkung und wird deshalb ma der Akutbehandlung einer Depression zusammen mit Stimmungsstabilisierern
hoʻohana ʻia.
Electrocrampftherapie (ECT)
Obwohl die Elektrokrampfherapie häufg sehr negativ in der Öfentlichkeit dargestellt wird, ist sie
zurzeit die wohl wirksamste Therapiemethode zur Behandlung von schweren depressiven und
sweethua sowie psychotischen Krankheitsepisoden. Sie wird immer dann eingesetzt, wenn bei den
ʻO Betrofenen eine hohes Selbstötungsrisiko besteht, make Symptomatic no laila ʻoi aku ka nui, dass
man nicht warten kann, bis entsprechende Medikamente richtig warken oder die Patienten nicht
mehr auf verfugbare Medikamente ansprechen. Make Elektrokrampfherapie wird unter einer Kurzzeit-
ʻO Vollnarkose durchgefuhrt. Mit Hilfe von zwei Elektroden wird ein zwanzig bis vierzig Sekunden
ʻO Dauernder Krampfanfall ausgelöst, der von selbst wieder aufhört und zu einer Stimulation des
Pūnaewele Nervensystem fuhrt. ʻO Dadurch werden hulu make Stimmungsstabilisierung wichtige Neurotransmiter
ʻO Wie Dopamine a i ʻole Serotonin freigesetzt. Da sich die Patienten während der Behandlung in Narkose
befnden, spuren sich nichts. Die Elektrokrampfherapie wird nur in der Akutbehandlung eingesetzt.
Sollten Sie noch Fragen haben oder weitere Informationen wunschen, fragen Sie bite Ihren behandelnden
ʻO Arzt und besuchen Sie unsere Pūnaewele: DGBS – Bipolare Störung
Ihre Deutsche Gesellschaft no Bipolare Störungen eV (DGBS)
ʻIke e pili ana iā Patienten und Angehörige © 2011 DGBS
DGBS · Postfach 800 130 · 21001 Hamburg · 0700 333 444 54 (12 Ct/Min) · E-Mail: info@dgbs.de · DGBS – Bipolare Störung
8
- No ka pane ʻana i kēia kumuhana Pono ʻoe e komo.